Wie Sie Lenkflüssigkeit nachfüllen und die Servolenkung überprüfen


Die Hydrauliklenkung erleichtert das Lenken Ihres Fahrzeugs erheblich.

Servolenkung, Öl, Spülen und Entlüften sind nicht voneinander zu trennen. 

Um eine problemlose Funktion zu gewährleisten, ist es wichtig, die Lenkflüssigkeit nachfüllen, regelmäßig zu kontrollieren und das Öl bei Bedarf zu wechseln.

Ein niedriger Ölstand oder verunreinigtes Öl kann zu einem schwergängigen Lenkrad, ungewöhnlichen Geräuschen oder sogar zum Ausfall der Servolenkung führen.

Durch Alterung und Hitze verdunstet ein Teil des Öls für die Lenkung durch natürlichen Verlust.

Risse oder Beschädigungen an Schläuchen oder Dichtungen können zu Undichtigkeiten führen.

Verschlissene oder beschädigte Lenkgetriebe können ebenfalls zu Leckagen führen.

Zahnstange mit Riefen durch schmutziges Oel verursacht

Wie erkenne ich, dass Servoöl im Ausgleichsbehälter aufgefüllt werden muss?

Ein niedriger Servoölstand kann sich auf verschiedene Weise bemerkbar machen.

Um Schäden an dem Lenkgetriebe zu vermeiden, ist es wichtig, den Ölstand regelmäßig zu überprüfen und bei Bedarf Servoöl nachzufüllen.

Im Rahmen der allgemeinen Inspektion sollte der Ölstand regelmäßig überprüft werden. 

Wenn Sie bemerken, dass das Lenkrad schwerer geht als gewöhnlich, ungewöhnliche Geräusche von der Lenkung kommen oder die Lenkung schwammig reagiert, ist eine Überprüfung dringend erforderlich.

Wurde an dem Lenkgetriebe gearbeitet, sollte das Hydrauliköl entfernt und erneuert werden.

Welche Anzeichen zeigen einen niedrigen Ölstand?

Ein fehlen von Hydrauliköl kann sich auf verschiedene Weise bemerkbar machen.

Hier sind einige typische Anzeichen:

Das Lenkrad lässt sich deutlich schwerer drehen als gewohnt, insbesondere bei niedriger Geschwindigkeit oder beim Einparken.

Das Lenkrad reagiert verzögert oder schwammig und macht beim Lenken ungewöhnliche Geräusche aus dem Lenkbereich.

Sie finden unter dem Fahrzeug Ölflecken, insbesondere im Bereich zwischen den Vorderrädern.

Einige neuere Fahrzeuge verfügen mittlerweile über eine Warnleuchte im Armaturenbrett, die bei niedrigem Ölstand aufleuchtet.

Wie überprüfe ich den Ölstand der hydraulischen Lenkung?

Die Überprüfung des Hydrauliköls bei einem Lenkgetriebe mit Hydraulikleitungen ist in der Regel einfach, kann aber je nach Fahrzeugmodell leicht unterscheiden.

Wichtig ist bei diesem Vorgang: 

Haben Sie beim Auffüllen immer einen Auffangbehälter in der Nähe, um zu viel Servoöl entfernen zu können oder etwas neben das Hydrauliksystem verschüttet wird.

Überprüfen Sie den Stand am Besten nach einer durchgeführten Probefahrt, wenn der Motor wieder kalt ist.

Überprüfen Sie den Ölstand regelmäßig, um sicherzustellen, dass immer genügend Öl vorhanden ist.

Sie stellen sich sicherlich die Frage, warum ist es wichtig wäre, den Stand zu überprüfen?

Hier kann ich Ihnen 3 Punkte nennen, die relevant sind für Ihre Lenkung

Schmierung , Kühlung, Leistung

Punkt 1 wäre die Schmierung der Komponenten einer Lenkung. Zu wenig Öl kann zu erhöhtem Verschleiß führen. Sie haben schneller Defekte an der Servolenkung.

Punkt 2 ist die Kühlung der Komponenten. Überhitzung kann zu einem Ausfall der Lenkung führen und somit die Fahrstabilität gefährden. Zu hohe Temperaturen beschleunigen den Verschleiß der Einzelteile. Eine effiziente Kühlung trägt dazu bei, die Funktionalität der Lenkungskomponenten zu verlängern.

Punkt 3 ist die Beeinträchtigung der Lenkleistung. Ein niedriger Ölstand kann dazu führen, dass Sie das Lenkrad schwerer bewegen.

Welche Farbe sollte das Servoöl haben?

Prüfen Sie regelmäßig die Farbe und Konsistenz des Servoöls. Ist es dunkel verfärbt oder enthält es Partikel ziehen Sie in Betracht das Servoöl zu wechseln.

Früher war es üblich, dass Hydrauliköl entweder eine bernsteinfarbene bis rötliche oder klar und bernsteinfarbene Tönung hatte. Heutzutage gibt es jedoch eine Vielzahl von Farben, die von grün über gelb bis hin zu blau reichen. Die Farbe bestimmt, welche verwendeten Zusätzen und welche Zusammensetzung das Öl hat.

Die wichtigste Information ist die Herstellerangabe und diese finden Sie in der Bedienungsanleitung Ihres Fahrzeugs. Dort ist genau vorgegeben, welches Sie verwenden müssen.

Achten Sie auf die spezifischen Eigenschaften. Diese sind oft auf der Verpackung angegeben und müssen mit den Vorgaben des Fahrzeugherstellers übereinstimmen.

Mit der Zeit kann sich das Hydrauliköl durch Abrieb und Verunreinigungen verfärben. Ein dunkler Farbton ist oft ein Hinweis darauf, dass das Öl gewechselt werden sollte. Das Lenkgetriebe, inklusive Servopumpe und Zu- und Ablaufschlauch von alter Flüssigkeit befreit werden muss durch ausreichendes "Spülen" mit Hydrauliköl (mindestens 2 Liter).

Die Viskosität des Öls ist ebenso wichtig wie die Farbe. Sie bestimmt, wie gut das Öl bei verschiedenen Temperaturen fließt.

gruenes Oel mit Schmutzpartikelrotes Hydraulikoel mit einzelnen Partikel

Wie ich richtig Lenkflüssigkeit nachfülle?

Vergewissern Sie sich, dass Sie das Richtige verwenden.

Die Spezifikation finden Sie in dem Handbuch Ihres Fahrzeugs.

  1. Öffnen Sie den Deckel des Servoölbehälters vorsichtig.
  2. Füllen Sie frisches Hydrauliköl in den Behälter langsam und vorsichtig nach, bis der Ölstand die obere Markierung erreicht.
  3. Verschließen Sie den Behälter wieder sorgfältig nach dem einfüllen des frischen Öls.
  4. Ein Überfüllen des Behälters kann zu Schäden an der Lenkung führen.
  5. Achten Sie auf die Farbe und den Geruch des Öls. Ist das Öl dunkel verfärbt oder riecht es verbrannt, sollte es gewechselt werden.
  6. Wenn Sie sich unsicher sind oder Schwierigkeiten bei der Überprüfung oder dem Nachfüllen haben, wenden Sie sich an eine Fachwerkstatt.

Welches Servoöl sollte verwendet werden?

Die Wahl des richtigen Servoöls ist entscheidend für eine optimale Funktion und eine lange Lebensdauer der Komponenten.

Nicht jedes Servoöl ist für jedes Fahrzeug geeignet. Unterschiedliche Öle haben unterschiedliche Eigenschaften und können mit den Dichtungen und Materialien in Ihrem Lenksystem inkompatibel sein. Ein vergebenes Öl schützt die Bauteile vor Korrosion und Verschleiß.

Bei Unsicherheiten können Sie sich direkt an den Kundenservice Ihres Fahrzeugherstellers wenden oder eine qualifizierte Werkstatt kann ebenfalls bei der Auswahl des richtigen Öls für die Servolenkung helfen. Bei Oldtimern gibt es spezielle Servolenkungsfette.

Das selbstständige Öl nachfüllen ist in der Regel unkompliziert, erfordert jedoch Sorgfalt. Wenn Sie sich unsicher sind, lassen Sie die Arbeit von einer Fachwerkstatt durchführen.

Wie finde ich den Vorratsbehälter für die Servoflüssigkeit?

Die genau Position des Servoölbehälters kann je nach Fahrzeugtyp variieren. Er befindet sich im Motorraum und ist oft leicht zu erkennen.

Öffnen Sie die Motorhaube: Stellen Sie sicher, dass der Motor ausgeschaltet und abgekühlt ist und suchen Sie nach einem kleinen, meist durchsichtigen  oder schwarzen Behälter.

 Dieser ist oft mit einem Deckel versehen und befindet sich in der Nähe anderer Flüssigkeitsbehälter wie Kühlmittel oder Bremsflüssigkeit. Der Behälter ist häufig mit einem Symbol eines Lenkrads oder der Aufschrift "Servoöl" oder "Power Steering Fluid" gekennzeichnet. Durchforsten Sie Ihr Fahrzeughandbuch nach Informationen zur Lage des Behälters und zum richtigen Servoöl.

Sie können den Zu- und Ablaufschlauch am Ausgleichsbehälter folgen. Die Schläuche, die zum Lenkgetriebe führen, können Ihnen den Weg zum richtigen Behälter weisen.

Wie vermeide ich Fehler beim Nachfüllen?

Wicht hier ist, Servoöl nicht unbegrenzt nachfüllen!

Die Flüssigkeit nachfüllen ist eine relativ einfache Aufgabe, kann jedoch zu Problemen führen, wenn nicht die richtigen Schritte befolgt werden. Hier sind einige Tipps, um Fehler zu vermeiden:

Treffen Sie folgende Vorbereitungen:

  1. Stellen Sie sicher, dass Sie das adäquate Servoöl verwenden. Die Spezifikation finden Sie in Ihrem Checkheft.
  2. Lassen Sie den Motor vollständig abkühlen, bevor Sie den Ölstand überprüfen. Vermeiden Sie Motorwärme
  3. Checken Sie einmal den festen Sitz vom Zulaufschlauch.
  4. Reinigen Sie den Bereich um den Behälter herum, um Verunreinigungen zu vermeiden. Verunreinigungen können eine Verschlechterung der Ölqualität und ein immer lauter werdendes Geräusch an der Servopumpe verursachen.

Während des Nachfüllens am Besten mit einem Helfer:

  1. Füllen Sie das Öl in kleinen Mengen nach, um ein Überfüllen zu vermeiden. (Sollte mal etwas drüber gehen fließt es hoffentlich sofort in den Auffangbehälter)
  2. Der Helfer startet den Motor und bewegt das Lenkrad nach rechts und nach links.
  3. Überprüfen Sie den Stand des Servoöls erneut nach ausschalten des Motors und vergleichen Sie ihn mit den Markierungen am Behälter.
  4. Füllen Sie das Öl nicht über die maximale Fülllinie hinaus. Ein Überfüllter Behälter kann zu Problemen mit der Servolenkung führen.
  5. Stellen Sie sicher, dass der Deckel des Behälters fest verschlossen ist. Den Deckel lose auf den Ausgleichsbehälter zu montieren ist nicht ratsam. (Der Ausgleichsbehälter so weit ist ein wichtiger Bestandteil der Hydraulikpumpe).

Beendigung des Nachfüllens:

  1. Starten Sie den Motor und bewegen Sie das Lenkrad von Anschlag zu Anschlag, um das Öl im System zu verteilen und die Servolenkung zu entlüften.
  2. Überprüfen Sie den Ölstand nach einigen Minuten erneut und füllen Sie gegebenenfalls nach.
  3. Überprüfen Sie den Ölstand regelmäßig, um sicherzustellen, dass die hydraulische Lenkung ausreichend geschmiert ist. Verunreinigungen in der Servoanlage lagern ab und wirken dort abrasiv.
  4. Wenn Sie feststellen, dass Sie regelmäßig Hydraulikflüssigkeit nachfüllen müssen, suchen Sie nach der Ursache für den Ölverlust (z.B. poröse Schläuche, beschädigte Dichtungen).
  5. Entsorgen Sie das alte Öl fachgerecht, den altes Servoöl gehört nicht in den Abfluss.

Welche Probleme können bei der Servolenkung auftreten?

Schlechtes oder verunreinigtes Servoöl kann zu einer Vielzahl von Problemen an der Servolenkung führen. Hier sind einige der häufigsten:

  • Schwergängiges Lenkrad

Lässt sich das Lenkrad schwerer drehen als gewohnt, insbesondere bei niedriger Geschwindigkeit oder beim Einparken.

  • Unpräzise Lenkung

Das Lenkrad reagiert verzögert, schwammig oder schlagend auf Lenkmanöver.

  • Quietschende oder knarzende Geräusche

 Beim Lenken treten ungewöhnliche Geräusche aus dem Lenkbereich auf. Es kann vielleicht ein Pfeifton beim Lenken zu hören sein.

  • Vibrationen im Lenkrad

Das Lenkrad vibriert beim Fahren, insbesondere bei Unebenheiten.

  • Ölverlust

Es treten Ölflecken unter dem Fahrzeug auf, insbesondere im Bereich der Lenkung.

  • Überhitzung des Lenkgetriebes

Schlechtes Öl kann zu einer Überhitzung der Pumpe führen, was zu einem Ausfall der Servolenkung führen kann.

  • Beschädigung der Komponenten

Eindringen von Fremdkörpern und Ablagerungen im Öl können die Dichtungen und Ventile der Servolenkung beschädigen, auch Beschädigungen am Zulaufschlauch zum Ausgleichsbehälter, eventuell durch Bissspuren von Mardern führt dazu das keine Flüssigkeit im Ausgleichsbehälter stehen bleibt und abfließt. Zur Prüfung montieren Sie den Ablaufschlauch am Ausgleichsbehälter unterhalb vom Stutzen ab. 

  • Korrosion

Feuchtigkeit im Öl kann zu Korrosion an den Metallteilen der Servolenkung führen.

Um diese Probleme zu vermeiden und die Gängigkeit der Servopumpe und des Lenkgetriebes beizubehalten, können Sie folgendes berücksichtigen.

  • Überprüfen Sie regelmäßig den Ölstand und die Farbe des Öls.
  • In vorgegebenen Intervallen sollten Sie das Servoöl wechseln lassen
  • Verwenden Sie ausschließlich das in Ihrer Betriebsanleitung angegebene Servoöl.
  • Lassen Sie undichte Stellen in der Servolenkung umgehend reparieren und entlüftet das Hydrauliksystem.

Ein regelmäßiger Ölwechsel und die Verwendung des richtigen Servoöls sind entscheidend für eine einwandfreie Funktion der Servolenkung.

Riefen auf einer Zahnstange einer hydraulischen Lenkung

Was passiert, wenn die Servolenkung undicht ist?

Eine undichte Servolenkung kann zu einer Reihe von Problemen führen, die nicht nur den Fahrkomfort beeinträchtigen, sondern auch die Sicherheit gefährden können.

Wie erkenne ich Schäden an der Servopumpe?

Eine kaputte Servopumpe kann das Fahrverhalten erheblich beeinträchtigen und sollte daher schnellstmöglich behoben werden.

Hier sind einige Anzeichen, die auf eine defekte Servopumpe hindeuten können:

  • Verschleiß: Durch Alterung und hohe Beanspruchung können die inneren Komponenten wie das Lager der Pumpe verschleißen.
  • Lager defekt: Defekte Lager verursachen oft ein charakteristisches Geräusch und können die Pumpenleistung beeinträchtigen. Eine elektrische Servopumpe zum Beispiel: kann trocken laufen, diese beeinflusst den Motor und schlägt. Darüber informiert kaum ein Hersteller.
  • Undichtigkeiten: Undichtigkeiten führen zu einem Ölverlust und können die Pumpenleistung reduzieren und bis zur einem Lagerschaden führen
  • Überhitzung: Eine Überhitzung der Pumpe kann durch einen Defekt oder durch mangelnde Kühlung verursacht werden.
  • Fremdkörper: Fremdkörper im Öl können die Pumpenkomponenten beschädigen.

Sollten Sie einen Verdacht haben, dass Ihre Pumpe defekt sei, suchen Sie umgehend eine Werkstatt auf und lassen die Hydraulikpumpe überprüfen und gegebenenfalls reparieren oder austauschen. Fahren Sie auf keinen Fall weiter, wenn die Lenkung schwergängiger ist als zuvor oder ungewöhnliche Geräusche von sich gibt. Vermeiden Sie es, das Lenkrad im Stand hin und her zu reißen.

Wichtig: Eine defekte Servopumpe sollte umgehend repariert werden, da sie die Fahrsicherheit erheblich beeinflussen kann.

Was tun bei einer fehlerhaften Servolenkung?

Eine defekte Servolenkung sollte umgehend überprüft und repariert werden, da sie die Fahrsicherheit erheblich beeinträchtigt. Suchen Sie einen sicheren Ort, um Ihr Fahrzeug abzustellen. Vermeiden Sie es, weitere Strecken zu fahren und wenden Sie sich an eine Kfz-Werkstatt. Nur qualifizierte Mechaniker können die Ursache für das Problem genau feststellen und die notwendigen Reparaturen durchführen. Versuchen Sie auf keinen Fall, die Servolenkung selbst zu reparieren, da dies zu weiteren Schäden führen kann.

Kosten einer Reparatur:

Die Kosten für die Reparatur einer defekten Servolenkung variieren je nach Fahrzeugmodell, Ursache des Problems und benötigten Ersatzteilen. Lassen Sie sich von der Werkstatt einen Kostenvoranschlag erstellen.

Wichtig: Eine defekte Servolenkung sollte schnellstmöglich repariert werden, um Ihre Sicherheit und die anderer Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden.

Zusätzliche Tipps:

  • Regelmäßige Wartung: Überprüfen Sie regelmäßig den Ölstand und lassen Sie das Servoöl in den empfohlenen Intervallen wechseln.
  • Vorsichtige Fahrweise: Vermeiden Sie ruckartige Lenkbewegungen, um die Servolenkung zu schonen.
  • Achten Sie auf Warnsignale: Wenn Ihre Servolenkung ungewöhnliche Geräusche von sich gibt oder das Lenkrad schwergängig ist, suchen Sie umgehend eine Werkstatt auf.

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