Servoöl wechseln: Wie man Servoflüssigkeit nachfüllt und die Kosten


Die Servolenkung erleichtert das Lenken und sorgt für ein komfortables Fahrerlebnis. Doch damit sie reibungslos funktioniert und nichts passiert, ist es wichtig das Servoöl regelmäßig zu wechseln oder nachzufüllen. Ein zu niedriger Servoölstand kann zu schwergängiger Lenkung, Geräuschen oder sogar Schäden an dem Lenksystem führen, die eine Reparatur nötig macht. Aber wann sollte man das Servoöl wechseln lassen? Welche Kosten entstehen dabei? Und wie erkennt man, ob das alte Öl ausgetauscht werden muss? In diesem Ratgeber erfährst du alles Wichtige rund um das Wechseln der Servoflüssigkeit, die richtige Vorgehensweise beim Nachfüllen und wertvolle Tipps zur Lebensdauer deiner hydraulischen Lenkung!

Wann sollte man das Servolenkungsöl wechseln?

Das Servoöl ist essenziell für die einwandfreie Funktion der Servolenkung und trägt dazu bei, das Lenkrad leichtgängig zu halten. Doch mit der Zeit kann sich die Servoflüssigkeit abnutzen, verschmutzen, fehlen oder sogar ihre Eigenschaften verlieren. Hier sind die wichtigsten Anzeichen und Empfehlungen, wann ein Ölwechsel nötig ist:

Herstellerempfehlung beachten 📖

Die meisten Fahrzeughersteller geben Wechselintervalle für die Servo an. In der Regel liegt der Intervall zwischen 60.000 bis 100.000 Kilometern oder alle 5 bis 7 Jahre – je nach Fahrzeugmodell und Beanspruchung.

Dunkle oder verschmutzte Servoflüssigkeit 🛢️

Frisches Servoöl im Behälter hat eine klare, rötliche oder gelbliche Farbe. Wird es dunkel, trüb oder enthält Schmutzpartikel, ist ein Wechsel dringend erforderlich, um Schäden am Servosystem zu vermeiden.

Lenkung fühlt sich schwergängig an 🔄

Lässt sich das Lenkrad schwerer zu drehen ist als üblich, könnte ein niedriger Servoölstand oder eine veraltete Flüssigkeit die Ursache sein. Ein rechtzeitiges Nachfüllen lassen oder Wechseln kann größere Schäden verhindern.

Ungewöhnliche Geräusche 🛠️

Summende, pfeifende oder quietschende Geräusche beim Lenken können darauf hinweisen, dass das Servoöl zu alt oder zu wenig ist. Falls Geräusche trotz Nachfüllen bleiben, könnte eine defekte Servopumpe die Ursache sein.

Undichtigkeiten oder Ölflecken unter dem Fahrzeug 🧐

Falls du Ölflecken unter dem Fahrzeug entdeckst, muss dies nicht unbedingt der Motor sein. '
Es könnte ein Hinweis auf eine Leckage im Servolenkungssystem sein.
In diesem Fall sollte der Ausgleichsbehälter des Servoöls geprüft und die Undichtigkeit behoben werden.

Wann sollte man das Servolenkungsöl wechseln?

Wie erkennt man altes Servoöl?

Das Servoöl spielt eine entscheidende Rolle für die Funktion der Servolenkung, doch mit der Zeit verliert es seine Eigenschaften. Lenkflüssigkeit nachfüllen ist daher wichtig, um die optimale Funktion der Servolenkung zu gewährleisten. Um Schäden an der Lenkhilfe oder der Servopumpe zu vermeiden, solltest du regelmäßig prüfen, ob die Servoflüssigkeit noch in gutem Zustand ist.

Hier sind die wichtigsten Anzeichen, warum du einen Servoölwechsel durchführen lassen solltest:

Farbveränderung: Trübes oder dunkles Servoöl

Frisches Servoöl:

Meist klar, bernsteinfarben bis rötlich, je nach Fahrzeugtyp und Hersteller.

Altes Öl:

Dunkelbraun oder sogar schwarz → Zeichen für Verunreinigung oder Oxidation.

Milchige oder schaumige Konsistenz Hinweis auf Luftblasen oder Wasser im System.

Veränderte Viskosität: Dickflüssig oder klebrig

Neues Servoöl:

Hat eine glatte, leicht ölige Konsistenz und fließt problemlos.

Verbrauchtes Servoöl:

Wird zäh, klebrig oder klumpig.

Dies kann darauf hinweisen, dass das Öl zu alt oder verunreinigt ist.

Ungewöhnlicher Geruch: Verbrannter oder ranziger Geruch

Frisches Öl:

Riecht meist neutral oder leicht ölig.

Altes oder beschädigtes Öl:

Verbrannter Geruch → Überhitzung der Pumpe z.B durch Verstopfen des Filters oder der Leitungen.

Säuerlicher oder ranziger Geruch → Zeichen für Oxidation oder chemische Zersetzung.

Geräusche beim Lenken: Pfeifton oder Quietschen

Geräuschlose Lenkung

Zeichen für intaktes Servoöl.

Altes oder zu wenig Öl:

Summen, Pfeifen oder Quietschen beim Lenken.

Hinweis auf Luft im System oder zu niedrigen Ölstand.

Verunreinigungen im Öl: Metallspäne oder Schmutzpartikel

Klares Servoöl

Enthält keine sichtbaren Rückstände.

Alte Flüssigkeit:

Metallische Schimmer oder Späne → Hinweis auf trockengelaufene Servopumpe oder Zahnstange.

Schlammige Ablagerungen oder Gummiabrieb, Zeichen für Verschleiß oder Verunreinigung im System.

💡 Tipps

  • Ziehe mit einem sauberen Lappen oder einem Messstab etwas Öl aus dem Behälter, um die Farbe zu prüfen.
  • Reibe einen Tropfen zwischen den Fingern – fühlt es sich zäh oder klebrig an, sollte es gewechselt werden.
  • Rieche direkt am Servoölbehälter – wenn es unangenehm oder verbrannt riecht, ist ein Wechsel dringend notwendig.
  • Falls das Nachfüllen keine Verbesserung bringt, könnte das Servoöl alt und nicht mehr leistungsfähig sein.
  • Lege einen Tropfen Öl auf ein weißes Papier – sieht es trüb oder schmutzig aus, solltest du es wechseln.

Wie Hydraulikflüssigkeit im Fahrzeug nachfüllen?

Die Hydraulikflüssigkeit ist essenziell für die einwandfreie Funktion der Servoanlage, Bremskraftverstärker oder Federungssystemen. Mit der Zeit kann der Flüssigkeitsstand durch natürliche Verdunstung oder Undichtigkeiten sinken, was die Leistung der betroffenen Systeme beeinträchtigen kann.

Doch wann und wie sollte man Hydrauliköl nachfüllen? Die Bedeutung der Viskosität bei Hydrauliköl spielt dabei eine wesentliche Rolle, da sie die Leistungsfähigkeit und Funktionalität der Servolenkung beeinflusst. Welches Öl für die Servolenkung geeignet ist, wie du die Füllmenge prüfst und das Nachfüllen korrekt durchführst, um eine reibungslose Funktion deines Fahrzeugs sicherzustellen, liest du hier.

Benötigte Werkzeuge für das Servoöl nachfüllen

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  • Neues Hydrauliköl*
    Bitte auf Herstellerangaben / Fahrzeughandbuch achten, z. B. ATF oder CHF-Öl

  • Auffangbehälter
    Bitte unterstellen für das verbrauchte Öl (z.B Kanister)

  • Handschuhe & Schutzbrille
    Bitte zum Schutz vor Öl-Spritzern entsprechenden Schutz anlegen
     

  • Ölabsaugpumpe oder große Absaugspritze
    Bitte zum Absaugen diese Utensilien verwenden, wenn nötig
     

  • Trichter
    Bitte für das Einfüllen in den Vorratsbehälter verwenden, da es sich sonst im Motorraum verteilen kann

  • Lappen & Bremsenreiniger
    Bitte zum Säubern von Ölresten bereitlegen Sonst besteht die Gefahr von Fehlfunktionen oder Schäden an der Servolenkung

Schritte zum Öl nachfüllen

Öl-verschmutzungen-unterschiedlicher-art

Entlüftet das Hydrauliksystem

  • Motor starten und im Leerlauf laufen lassen.
  • Die Motorwärme sorgt dafür, dass das Öl dünnflüssiger wird und sich besser verteilt
  • Langsam mehrfach Lenkbewegungen von Anschlag zu Anschlag (ca. 10-mal).
  • Dadurch werden Luftblasen im Zulaufschlauch und Behälter entfernt und das Öl verteilt sich gleichmäßig.
  • Kontrolliere erneut den Füllstand und fülle ggf. etwas nach.
     

Es ist essenziell, die Servolenkung zu entlüften, damit keine Luftblasen die Hydraulikfunktion beeinträchtigen.
 

Abschlusskontrolle & Reinigung

  • Prüfe den Ölstand nach einigen Fahrten nochmals nach.
  • Falls weiterhin Geräusche auftreten, könnte Luft im System sein – nochmals entlüften.
  • Überprüfe, ob es undichte Stellen gibt (Lecks an Schläuchen, poröse Dichtungen oder ein Defekt am Bauteil).
     

Achtung: Bitte das alte Hydrauliköl umweltgerecht entsorgen, es ist als Gefahrenstoff eingestuft und eindeutig gekennzeichnet ! *

Fahrzeug vorbereiten & sichern

  • Fahrzeug auf eine ebene Fläche stellen und die Handbremse anziehen.
  • Den Motor abstellen und die Motorhaube öffnen.
  • Falls vorhanden, den entsprechenden Behälter lokalisieren ( Befindet sich im Motorraum meist in der Nähe des Kühlers oder am Lenkgetriebe).

Altes Servoöl absaugen oder ablassen

Methode 1: Öl absaugen (einfachste Variante)

  • Entferne den Behälterdeckel des Servoölbehälters.
  • Mit einer großen Spritze oder Ölabsaugpumpe das Alte aus dem Behälter ziehen.
  • Fülle frisches Servoöl nach und drehe das Lenkrad mehrfach von Anschlag zu Anschlag (bei stehendem Motor), um abgenutztes Öl aus dem System zu spülen.

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Methode 2: Öl komplett wechseln (aufwändige Variante)

  • Löse den Zu- und Ablaufschlauch am Servoölbehälter unterhalb vom Stutzen ab, um das gesamte veraltete Öl aus dem System zu lassen.
  • Halte einen Auffangbehälter bereit, um dies aufzufangen.
  • Drehe das Lenkrad mehrmals von links nach rechts, um das restliche Öl aus den Leitungen zu drücken.
  • Schau in die Betriebsanleitung / das Handbuch deines Fahrzeugs, um den richtigen Öltyp zu verwenden.
  • Gieße langsam das neue Servoöl mithilfe eines Trichters in den Behälter um den Wechsel des Servoöls zu vollziehen.


Nicht die Höchstmarke überschreiten!
Der Ölstand sollte sich zwischen „MIN“ und „MAX“ bewegen.

Welche Kosten sind mit dem Servoöl wechseln verbunden?

Das Servolenkung Öl zu wechseln oder nachzufüllen ist eine einfache, aber wichtige Wartungsmaßnahme für dein Fahrzeug. Ein rechtzeitiger Wechsel verbessert nicht nur die Lenkpräzision, sondern verhindert auch teure Schäden an der Hydraulikpumpe oder defekte an der Servolenkung.

Welche Faktoren beeinflussen die Kosten?

Kosten für Material (DIY):

  • Hydrauliköl (2L – 4L): ca. 20 – 50 € je nach Hersteller und Typ (bitte an die Menge fürs Spülen denken)
  • Werkzeug (optional): Ölabsaugpumpe 30 – 80 €, Trichter 5 – 10 €.
  • Gesamtkosten für Selbermachen: ca. 50 – 140 €. (Keine Kosten für Arbeitszeit)

! Gefahr von auftretenden Problemen ! 

Kosten in der Werkstatt:

  • Arbeitszeit: ca. 30 – 60 Minuten.
  • Kosten für Servoflüssigkeit & Arbeitszeit: ca. 80 – 200 €.

* ► Pentosin ist eine bekannte Marke für Hochleistungs-Hydraulikflüssigkeiten, Servoöle und Getriebeöle, die besonders in europäischen Fahrzeugen weit verbreitet ist. 

* ► Nach Wechsel des Öls gibt es spezielle gesetzliche Vorschriften zur Rücknahme und entledigen von Altöl, darunter auch Hydrauliköl. Eine unsachgemäße Entsorgung, also in den Abfluss, ins Erdreich oder in den Hausmüll kippen  ist strafbar und umweltschädlich. Händler, die Hydrauliköl verkaufen, sind laut (AltölV, § 8) zur Annahme verpflichtet.


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